Große Schritte in Richtung Nachhaltigkeit in der Schleifmittelindustrie

Große Schritte in Richtung Nachhaltigkeit in der Schleifmittelindustrie  

Nachhaltigkeit ist zu einem wichtigen Schwerpunkt für viele globale Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe geworden, da immer mehr Regierungsbehörden und Branchenverbände Ziele und Standards festlegen, die der Nachhaltigkeit Priorität einräumen.  

Für Unternehmen, die ihren Sitz in der Europäischen Union (EU) haben oder dort tätig sind, wird die Umsetzung von Nachhaltigkeitsplänen teilweise durch die EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen (CSRD) vorangetrieben. Diese Richtlinie verpflichtet große Unternehmen und Einrichtungen des öffentlichen Interesses in der EU bis 2025 zur Veröffentlichung regelmäßiger Berichte über die sozialen und ökologischen Risiken, denen sie ausgesetzt sind, und über die Auswirkungen ihrer Tätigkeiten auf Menschen und Umwelt. Die EU hat sich zu ehrgeizigen, langfristigen Umwelt- und Klimazielen verpflichtet, wozu gehört bis 2050 klimaneutral zu sein — eine Wirtschaft mit Netto-Null Treibhausgasemissionen. 

Diese Arten von Initiativen und viele andere Faktoren motivieren Unternehmen, einschließlich Weiler Abrasives, zu Maßnahmen in Bezug auf Nachhaltigkeit und Umweltauswirkungen ihrer Herstellung und Produktion. 

Eine Priorität für den gesamten Geschäftsbetrieb

Bei Weiler Abrasives, das Produktionsstätten in Slowenien besitzt, gibt es einen ganzheitlichen und strategischen Ansatz für unternehmerische Nachhaltigkeit. Ziel ist es, sie als Priorität und Überlegung in jedem Aspekt des Betriebs einzubeziehen – von Produktentwicklung und Einkauf bis hin zu Abfallentsorgung und Verbesserungen der Anlagen.  

Weiler Abrasives entwickelt derzeit eine eigene Prioritätenliste für Nachhaltigkeit, die eine Strategie und einen Zeitplan für künftige Aktivitäten umfassen wird. Das Unternehmen hat erkannt, dass Bemühungen um Nachhaltigkeit kontinuierliche Prozesse mit ständiger Verbesserung und Weiterentwicklung erfordern; es handelt sich nicht um ein einzelnes Projekt, das zum Schluss abgehakt werden kann. Nachhaltigkeit ist auch ein Schlüsselfaktor für Produktinnovationen, die in die Unternehmensstrategie und ins alltägliche Denken eingebettet sind.

Einer der Standorte von Weiler Abrasives in Slowenien

Weiler Abrasives verfolgt einen ganzheitlichen und strategischen Ansatz für unternehmerische Nachhaltigkeit 

Als ein Gründungsmitglied von SEAM (Sustainable European Abrasives Manufacturers) hat sich Weiler Abrasives mit anderen Unternehmen zusammengeschlossen, um gemeinsame Nachhaltigkeitsziele für die Schleifmittelindustrie zu erreichen. SEAM setzt sich dafür ein, dass die europäische Schleifmittelindustrie ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit praktiziert, um ihre globale Führungsposition zu behaupten und die Branche voranzubringen. Die Organisation konzentriert sich unter anderem auf die drei Säulen Emissionsmanagement, Abfall und Energieverbrauch. Außerdem müssen Mitglieder einen von der EU zertifizierten nachhaltigen Produktionsprozess erfüllen.  

Zusätzlich werden die Betriebsabläufe von Weiler Abrasives im Rahmen der Erfüllung der Umweltnorm ISO 14001 überwacht, welche Organisationen dabei unterstützt, ihre Umweltfreundlichkeit durch effizientere Ressourcennutzung und Abfallreduzierung zu verbessern, um damit einen Wettbewerbsvorteil und das Vertrauen der Stakeholder zu gewinnen. 

Wichtige aktuelle Initiativen bei Weiler Abrasives

Obwohl noch keine offiziellen Nachhaltigkeitsziele formuliert wurden, setzt das Unternehmen proaktiv eine Reihe von Maßnahmen um, die darauf abzielen, die Nachhaltigkeit zu erhöhen. Von der Abfallreduzierung bis zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks – hier ein Blick auf einige wichtige Initiativen, die im Gange sind: 

  • Reststoffrecycling: Die Weiler Abrasives Standorte in Slowenien haben eine eigene Recyclinganlage, die es ermöglicht, die bei der Schleifmittelherstellung anfallenden Reststoffe zu recyceln. Ein wesentlicher Teil des recycelten Materials wird anschließend in anderen Produkten wiederverwendet. Das Unternehmen konnte seine Ausbeute beim Abfallrecycling im letzten Jahr um 128 Tonnen inkrementell wiederverwendeter Materialien verbessern;
  • Innovative Produktentwicklung: Ein weiterer Schwerpunkt ist die Verbesserung bestehender Produkte und die Entwicklung neuer Produkte, die eine Rolle für die ökologische Nachhaltigkeit spielen. Eine Möglichkeit besteht darin, bestimmte bei der Herstellung von Schleifmitteln verwendete Chemikalien zu reduzieren oder zu eliminieren und sie durch ungiftige Alternativen zu ersetzen, wodurch die Luft- und Grundwasserverschmutzung verringert wird. Darüber hinaus bietet die Entwicklung langlebigerer Produkte den Kunden Nachhaltigkeitsvorteile, weil dadurch die Produktlebensdauer verlängert und der Schleifmittelabfall reduziert wird;
  • Engagement für erneuerbare Energien: Die Installation von zwei Photovoltaikanlagen an den Produktionsstandorten Maribor und Zreče ist ein wichtiger Beitrag zur Nutzung sauberer, erneuerbarer Solarenergie. Die Anlagen sind darauf ausgelegt, bis zu einem Fünftel des Strombedarfs von Weiler Abrasives in seinen slowenischen Einrichtungen zu decken und dadurch jährlich fast 900 Tonnen CO2-Emissionen mit Hilfe klimafreundlicher Solarenergie einzusparen. Die Systeme liefern eine kombinierte Leistung von 1.839 kWp, erzeugen also Strom, der dem Bedarf von etwa 1.000 Haushalten entspricht und reduzieren die CO2-Emissionen um die Ausstoßmenge von 500 Mittelklassewagen;
  • Verantwortungsvolle Lieferantenauswahl: In der Schleifmittelindustrie entfallen mehr als 50 % des CO2-Fußabdrucks während des Herstellungsprozesses auf die in der Lieferkette vorgelagerten Stufen der Rohmaterialherstellung. Deshalb ist es entscheidend, Lieferanten auszuwählen, welche die eigenen Nachhaltigkeitswerte teilen und diese als Priorität ansehen. Hersteller wie Weiler Abrasives müssen in erster Linie eng mit den Zulieferern zusammenarbeiten, um nachhaltige Lösungen zu finden und um die nachgelagerten Auswirkungen zu reduzieren. Wenn einem Unternehmen mehrere Anbieter zur Verfügung stehen, ist es wichtig, denjenigen auszuwählen, der mit den eigenen Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungsgrundsätzen (ESG) übereinstimmt. So ist zum Beispiel die CO2-Neutralität für viele Unternehmen ein wichtiges Entscheidungskriterium bei der Auswahl eines Zulieferers;
  • Erfassung der CO2-Emissionen: Die Erfassung der Emissionen in allen Phasen des Produktionsprozesses – vorgelagert, während der Produktion und nachgelagert – verschafft dem Unternehmen einen klaren Überblick, damit es sich Ziele setzen und Verbesserungen vornehmen kann. Weiler Abrasives beabsichtigt, sich der EU-Industrieinitiative anzuschließen, die darauf abzielt, bis 2050 CO2-neutral zu sein;
  • Anlagenverbesserungen: Das Unternehmen ist bestrebt, den Anteil an erneuerbaren Energiequellen im Betrieb ständig zu erhöhen. Der erste Schritt besteht darin, 20 % des Stroms für das Unternehmen mit Solarenergie zu erzeugen. Darüber hinaus wird ein neues Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungssystem in den Produktionsanlagen installiert, das den Energieverbrauch in ausgewählten Bereichen der Anlagen auf ein Fünftel reduzieren soll.

Kundenberatung zur Verbesserung von Betriebsabläufen

Ein Weg, dieses Ziel zu erreichen, ist die Entwicklung von Produkten, welche Nachhaltigkeit fördern und geringere Umweltauswirkungen haben. Die neuen Metalynx 2.0 Trenn-, Schleif- und Kombi-Scheiben halten bis zu 40 % länger, und steigern damit die Effizienz bei Trenn- und Schleifanwendungen. Die Schleifscheiben sind mit einer Technologie gegen Abplatzungenausgestattet, d. h. mit einer fortschrittlichen Bindungsformel, die ungleichmäßige Kantenabnutzung und Abplatzungenverhindert und so die Standzeit der Scheibe verlängert.

Außerdem verfügen die Scheiben über ein preisgekröntes Etikett-Design mit einer branchenweit ersten, zum Patent angemeldeten Optimum Use Line. Die Linie ist ein visueller Indikator, der Benutzern hilft, die Standzeit der Scheibe voll auszunutzen. Diese Innovation reduziert die Häufigkeit des Auswechselns der Scheiben und Abfall. In einigen Fällen erzielen Benutzer eine dreimal höhere Produktivität als mit ihren bisherigen Schleifmitteln.

Die Optimum Use Line reduziert die Häufigkeit des Auswechselns der Scheiben und Abfall

Die Optimum Use Line reduziert die Häufigkeit des Auswechselns der Scheiben und Abfall.

Eine weitere Hilfestellung des Unternehmens in Sachen Nachhaltigkeit ist das Weiler Consumable Productivity Programm (WCP), das Endverbrauchern hilft, ihre Schleifmittelkosten besser zu verwalten und ihre Produktivität zu steigern. Das WCP-Programm testet und bewertet Schleifmittel, um die Standzeit der Produkte zu vergleichen, die Zykluszeiten zu reduzieren und die Effizienz zu erhöhen. Es kann genau feststellen, ob Kunden Produkte zu früh verschrotten oder Techniken verwenden, welche die Standzeit der Produkte verkürzen. Mit diesen Erkenntnissen kann es den Benutzern helfen, diese Praktiken zu eliminieren und den Produktabfall zu reduzieren. 

Fortlaufendes Engagement

Obwohl sich viele der Bestrebungen des Unternehmens im Bereich Nachhaltigkeit noch in der Anlaufphase befinden, hat Weiler Abrasives dem Thema eine hohe Priorität eingeräumt. Nachhaltigkeit ist entscheidend für große Konzerne und Hersteller, die in den kommenden Jahren global konkurrenzfähig sein wollen. Für die Hersteller von Schleifmitteln ist es wichtig, ihre eigenen internen Anstrengungen zu analysieren, um die Produktion nachhaltiger zu gestalten, und gleichzeitig mit Lieferanten und Kunden zusammenzuarbeiten, um Verbesserungen in den vor- und nachgelagerten Gliedern der Lieferkette zu erzielen und so eine noch größere Wirkung zu entfalten. 

Rok Mezgec, Direktor – Lieferkette und F&E bei Weiler Abrasives
Autor:
Rok Mezgec,
Direktor – Lieferkette und F&E,
Weiler Abrasives
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